Tandems EVTZ Euregio Ohne Grenzen


Obwohl beide EVTZ mit einem gemeinsamen Bottom-up-Ansatz gestartet sind, haben sie unterschiedliche operative Strategien verfolgt. Die EVTZ Euregio Ohne
Grenzen hat ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, um grenzüberschreitende Hindernisse in ihrem Gebiet zu identifizieren und gezielt anzugehen. Dazu wurden zwei Ausschreibungen veröffentlicht, über die durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit sechs konkrete Hindernisse überwindet werden sollen. Eingereicht wurden
diese jeweils von einem sogenannten „grenzüberschreitenden Tandem“ – einer kleinen Partnerschaft bestehend aus einem italienischen und einem österreichischen
Partner. Innerhalb des Tandems übernimmt ein Partner die Rolle als Hauptkandidat, während der andere als Mitantragsteller fungiert. Ausnahmen gelten für Organisationen mit einem von Natur aus grenzüberschreitende Charakter (z.B. EVTZ), die beide Regionen vertreten. Jedes Tandem erhielt eine direkte finanzielle
Förderung in Höhe von 40.000 €, die für externe Dienstleistungen eingesetzt werden konnte – darunter gezielte Analysen, technische Fachberatung, Organisation
grenzüberschreitender Treffen sowie Dolmetsch- und Übersetzungsleistungen. Der von der EVTZ Euregio Ohne Grenzen gewählte Ansatz orientiert sich stark an den konkreten Bedürfnissen der Region und ihrer lokalen Gemeinschaften. Er fördert klare, praxisnahe und nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen in Grenzgebieten.
2. Aufruf (Einreichungsfrist: 18.07.2025): Der EVTZ Euregio Ohne Grenzen hat einen zweiten Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für die Identifizierung und Beseitigung von grenzüberschreitenden Hindernissen gestartet: € 40.000 für jedes ausgewählte Hindernis, um die Kosten für notwendige Beratungs- und externe Dienstleistungen zu decken. Am Freitag, den 23. Mai um 10:00 Uhr hat eine Informationsveranstaltung zur Vorstellung des Förderaufrufs stattgefunden. Mehr dazu: urly.it/319hyc
1. Aufruf (Einreichungsfrist: 20.09.2024): Der EVTZ Euregio Ohne Grenzen hat einen Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für die Identifizierung und Beseitigung von grenzüberschreitenden Hindernissen gestartet: € 40.000 für jedes ausgewählte Hindernis, um die Kosten für notwendige Beratungs- und externe Dienstleistungen zu decken. Mehr dazu: https://bit.ly/aufruf_OhneGrenzen
Hier finden Sie die ausgewählten Projekte, die entsprechenden Beschreibungen sowie die Auflistung der Projektpartner:
1) Normative Unterschiede bei der Weidehaltung von Nutztieren
Das Hindernis betrifft die unterschiedlichen Regelungen für die Beweidung von landwirtschaftlichen Flächen zwischen Italien und Österreich, in den Alpenregionen Pontebba, Malborghetto-Valbruna und Tarvisio auf italienischer Seite und Hohenthurn, Feistritz/Gail und Hermagor-Pressegger See auf österreichischer Seite. Das Hauptproblem liegt in der fehlenden wirtschaftlichen Entschädigung für das Weiden österreichischer Rinder auf italienischem Boden, die stattdessen für das Weiden auf österreichischer Seite gezahlt wird.
Projektpartner:
Amt der Kärntner Landesregierung - Agrarbehörde Kärnten
Regione Autonoma Friuli-Venezia Giulia - Direzione Centrale Risorse Agroalimentari, Forestali e Ittiche
2) Einschränkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Verwaltungen
Dieses rechtliche und administrative Hindernis betrifft die Teilnahme des EVTZ Alpine Pearls an europäischen Förderprogrammen, wie z.B. den Interreg-Programmen. Insbesondere die Vorschriften zur Ausgabenkontrolle in diesen Programmen schränken die Beschäftigung von internationalem Personal ein, wie es von einer grenzüberschreitenden Einrichtung wie dem EVTZ eingesetzt wird.
Projektpartner:
EVTZ Alpine Pearls mbH
3) Straßenunterbrechung auf dem Plöcken-Pass
Ein Erdrutsch, der sich im Dezember 2023 auf dem Alpenpass Monte Croce Carnico Pass ereignete, hat eine wichtige Straßenverbindung zwischen Kötschach-Mauthen (Österreich) und Timau (Italien) unterbrochen. Diese Situation machte den Fahrzeugverkehr unmöglich und schränkte den Handel, die grenzüberschreitenden Arbeitsaktivitäten und die Touristenströme, die für das Gebiet und seine sozioökonomische Entwicklung von entscheidender Bedeutung sind, stark ein. Auch der kulturelle Austausch wurde vollständig unterbrochen, und die gemeinsame Nutzung des Gebietes ist nicht mehr möglich.
Projektpartner:
Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 9 - Straßen und Brücken
Regione Autonoma Friuli-Venezia Giulia - Direzione Centrale Infrastrutture e Territorio
4) Ein Pilot-System zur Verwaltung territorialer Kenntnisse: schulische Mobilität
Das Hindernis besteht in der fehlenden grenzüberschreitenden, standardisierten Datenbank, die Informationen zu wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und Governance-Phänomenen sowie zur Schüler- und Studierendenmobilität im HEurOpen- Gebiet sammelt, das die Gemeinden Carnia und Val Canale–Canal del Ferro– Gemonese in Friaul-Julisch Venetien sowie die Region Hermagor in Kärnten (Österreich) umfasst. Ein gemeinsames Instrument ist entscheidend, um die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen grenzüberschreitenden Akteuren zu nutzen und gemeinsame Projekte zu entwickeln.
Projektpartner:
Berggemeinde Carnia
LAG Region Hermagor
5) Kapazitätsaufbau für gemeinsame EU-Projekte zwischen Villach und Udine
Die unterschiedlichen Verwaltungsstrukturen, Verfahren und Haushaltssysteme in Villach und Udine sowie sprachliche und kulturelle Barrieren stellen ein erhebliches Hindernis für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit dar. Es fehlt eine gemeinsame Grundlage an Wissen, Kompetenzen, Methoden und Kontakten, die für die Entwicklung, Einreichung und erfolgreiche Umsetzung von EU-finanzierten Projekten erforderlich ist. Dieser Mangel schränkt die Möglichkeiten für eine wirksame und nachhaltige Zusammenarbeit ein.
Projektpartner:
Stadt Udine
Stadt Villach
6) Verfahrenstechnische und operative Unterschiede bei der Bekämpfung des illegalen Handels mit Tieren und Lebensmitteln sowie erhöhtes Zoonoserisiko
In Verbindung mit grenzüberschreitender Aktivität zwischen Friaul-Julisch Venetien und Kärnten wird ein Anstieg des illegalen Handels mit Tieren und Lebensmitteln, gesteuert von transnationalen kriminellen Netzwerken, verzeichnet. Das hat Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit (Zoonosen), die Lebensmittelsicherheit, den Markt und das Tierwohl und ermöglicht potenzielle Szenarien von Bioterrorismus und Betrug.
Das Hauptproblem ist rechtlich-administrativer Natur und besteht in der geringen grenzüberschreitenden Integration der operativen Verfahren, die für die Prävention und Bekämpfung grenzüberschreitender Gesundheitsbedrohungen, wie in der Entscheidung Nr. 1082/13 des Europäischen Parlaments vorgesehen, wesentlich sind.
Projektpartner:
Autonome Region Friaul-Julisch Venetien, Zentraldirektion für Gesundheit, Sozialpolitik und Behinderungen
Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 5 - Gesundheit und Pflege
Kontakt


