Osttirol gründet Verein „zur Hebung des Fremdenverkehrs“
Anfragen nach Sommerwohnungen aus Wien, der Tschechoslowakei und Deutschland

Seit 1843/44 besteht in Bad Weitlanbrunn bei Sillian das moderne beliebte Hotel samt Badehaus der Familie Jesacher, hier eine Aufnahme von 1925 © Fotograf: Adolf Stefsky; Sammlung Stadtgemeinde Lienz, Archiv Museum Schloss Bruck – TAP

„Wohin gehört Osttirol?“ ist die Frage, die der Abgeordnete zum Nationalrat Aemilian Schöpfer in einem Leitartikel in den Lienzer Nachrichten im Juli 1924 aufgeworfen hatte. (Verlinken: historegio.europaregion.info/de/vor-100-Jahren8bd9.html) Darin prangerte der Priester, Publizist und Politiker die stiefmütterliche Behandlung des östlichen Landesteils in der Tiroler Tourismuswerbung an. Acht Monate später, im März 1925, fand die Gründungsversammlung eines neuen Fremden-Verkehrsvereins für Osttirol statt, der sich der „Hebung des Fremdenverkehrs in Osttirol“ verschreiben sollte und „gar vieles zum Nutzen und wirtschaftlichen Gedeihen des ganzen Bezirkes leisten möge.“ Wie der neu gegründete Verein den Tourismus in der Region seine Aufgaben konkret anging, darüber berichten die Lienzer Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 1. Mai 1925:
„Bei unserem neu gegründeten Verein laufen fortwährend Anfragen nach Sommerwohnungen, vorwiegend von Wien, sowie auch aus der Tschechoslowakei und Deutschland ein, die alle, infolge der bereits angemeldeten Wohnungen[,] erledigt werden konnten. Der Verein stellt sich aber die Aufgabe, den Fremden nicht nur in Lienz selbst, sondern in ganz Osttirol an der Beschaffung von Sommerwohnungen behilflich zu sein. Zu diesem Zwecke ersucht der Verein alle auswärtigen Gastwirte und Privatpersonen, welche Zimmer an Fremde abgeben können, selbe anzumelden, und zwar ganz kurz mittels Postkarte und folgenden Angaben: Ort, Name, Anzahl der Zimmer, Betten, beiläufiger Preis, eventl. Verpflegungsmöglichkeit. Gleichzeitig ersucht der Verein die Herren Gastwirte, welche Anfragen wegen Sommerwohnungen bekommen, ihre Zimmer aber schon besetzt haben, diese Fragen nicht unbeantwortet zu lassen oder einfach abzuschreiben, sondern dem Fremdenverkehrsverein für Osttirol zu übermitteln, welcher dann die Anfragen beantworten und den Fremden gleichzeitig eine andere Unterkunftsmöglichkeit bekanntzugeben in der Lage sein wird.“
Kontakt
Generalsekretariat des EVTZ "Europaregion Tirol - Südtirol - Trentino"
Waaghaus - Laubengasse 19/A, I-39100 Bozen