Alles Gebaute und wie es aussieht – das ist Baukultur. Für Persönlichkeiten mit vorbildhafter Haltung zur Baukultur hat die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino am 6. Oktober im Innsbrucker Landhaus erstmals den Euregio-Baukulturpreis verliehen. Unter dem Motto „Weiterbauen am Bestand und in Umgebung“ waren dabei Architekturschaffende zur Teilnahme eingeladen, die Umbauten, Sanierungen oder Erweiterungen in einem oder mehreren der drei Länder realisiert haben.
Insgesamt wurden 55 Projekte eingereicht: 27 aus Tirol, 19 aus Südtirol und neun aus dem Trentino. Eine Jury wählte je einen Preisträger pro Land aus: Studio Lois (Innsbruck), Lukas Mayr (Percha/Innsbruck) und Campomarzio (Trient/Bozen) erhalten für ihren sensiblen und zukunftsweisenden Umgang mit bestehender Baukultur eine von Lois Anvidalfarei geschaffene Bronzeskulptur. Zudem wurde ein Publikumspreis durch ein Online-Voting ermittelt. Diesen gewann das Innsbrucker Architekturbüro he und du für das Projekt „FELSA“. Der Preis: eine Lithografie des ladinischen Künstlers Anvidalfarei.
Der Tiroler Alt-Landeshauptmann Wendelin Weingartner hat den Euregio-Baukulturpreis mitinitiiert und stiftet ihn für vier Ausgaben. Herausragende Bauprojekte sollen beispielhaft zeigen, wie Bauen die Umwelt, Lebensqualität und Identität positiv prägen kann.
Wie der Euregio-Präsident, Tirols Landeshauptmann Anton Mattle betont, schärft der neue Preis das Bewusstsein doppelt: "Einerseits für die gemeinsame kulturelle Basis in der Euregio, andererseits für die Baukultur. Architektur und nachhaltiger Umgang mit Bestand sind zentrale Mittel, um unseren Lebensraum lebenswert zu gestalten und vielfachen Mehrwert zu schaffen“.
Auch Südtirols Kulturlandesrat Philipp Achammer betont: „Mit dem Euregio-Baukulturpreis setzen wir ein starkes Zeichen für qualitätsvolles und identitätsstiftendes Bauen im Euregio-Raum. Die Verbindung von Tradition und Innovation schafft nachhaltigen Mehrwert für unsere Lebensräume und spiegelt unsere Identität wider.“
Der Trentiner Landesrat für Wohnpolitik, Simone Marchiori, erklärt: "Der heute verliehene Euregio-Preis würdigt die Fähigkeit, unter Achtung der Geschichte und Identität unserer Gebiete auf eine Art und Weise zu bauen, die das Gebiet aufwertet. Auch das ausgezeichnete Trentiner Projekt zeigt, wie Innovation und Erinnerung koexistieren und Qualität sowie Wohlbefinden für die Gemeinschaften schaffen können.“
Die Fachjury mit Landschaftsarchitektin Rita Illien, Bauingenieur Jürg Conzett und Architekt Armando Ruinelli sichtete die Projekte, bereiste ausgewählte Einreichungen und bestimmte die Preisträger. Maßgeblich beteiligt an Entstehung, Entwicklung und Organisation des Preises waren das Kuratorium für Technische Kulturgüter sowie die Abteilung Bodenordnung, Geschäftsstelle für Dorferneuerung und Lokale Agenda 21 des Landes Tirol.
Weitere Informationen: www.euregio.info/baukultur
INNSBRUCK (LPA)