Mit der Vorstellung des Buchs „Demokratie in Südtirol und im Trentino”, einer Studie von Elisabeth Alber und Günther Pallaver, ist am Abend des 2. Dezember die Serie der Euregio-Dienstage des Jahres 2025 in der Casa Moggioli, dem Büro der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino in Trient, zu Ende gegangen.
Der Abend ist Teil von "Autonomie. Der Weg der Trentiner Gemeinschaft", einer Reihe von kulturellen, informativen und institutionellen Veranstaltungen, die kulturelle Einrichtungen, lokale Akteure und zahlreiche Vertreter des Landes Trentino einbezogen hat. Der Trentiner Landesrat zur Förderung der Kenntnis der Autonomie, Simone Marchiori freute sich über den voll besetzten Saal: „Es ist schön, dass es gelungen ist, einen Moment der Zusammenarbeit und des Austauschs zu Themen rund um die Autonomie des Trentino aus einem euro-regionalen Blickwinkel heraus zu organisieren. Denn das ist die wahre Herausforderung der Autonomie: Die Arbeit an Themen der Teilhabe ist von grundlegender Bedeutung. Und dies ist sicherlich der würdige Abschluss der Initiativen, die wir in diesem Jahr zur Förderung des Bewusstseins für unsere Autonomie durchgeführt haben. Auch aus diesem Grund beherbergt Casa Moggioli die Ausstellung, die durch die Gemeinden des Trentino touren wird und von Erfahrungen mit Partizipation handelt: Sie ist ein Anstoß dafür, wie wir diese jetzt und in Zukunft verbessern können. Ich denke, dass dies ein grundlegender Knotenpunkt für unser Territorium ist. Wenn wir die Bürger:innen und insbesondere die neuen Generationen nicht in diese Themen einbeziehen, besteht die Gefahr, dass die Möglichkeit, über alltägliche Themen zu entscheiden, anderen überlassen wird", betonte der Landesrat abschließend.
Euregio-Generalsekretär Matthias Fink betonte, wie wichtig es sei, die Bürger und Bürgerinnen in diese für alle drei Länder relevanten Themen einzubeziehen.
Demokratie auf dem Prüfstand
Elisabeth Alber und Günther Pallaver analysieren in ihrer Studie jüngste Entwicklungen und den Ist-Zustand der Demokratie in Südtirol und im Trentino. „Demokratie ist kein Selbstläufer“, sagte Alber: „Sie hängt von Menschen ab, die Demokratie leben und erlebbar machen. Ihre Qualität definiert sich über individuelle Demokratieverständnisse im Verbund mit jenen der anderen – bei Wahlen und fernab von Urnengängen, zum Beispiel bei dialogisch-partizipativen Beteiligungsformaten.“
In Bezug auf die repräsentative Demokratie untersuchen Alber und Pallaver Wahlsysteme und -beteiligung, Landtag und Landesregierung, Gemeinden sowie die Rolle der Frau in der Politik. Bei direkter Demokratie stehen sowohl bei der Gemeinde- als auch bei der Landesebene Referenden im Mittelpunkt. In der Analyse der dialogisch-partizipativen Demokratie gehen die Autoren auf demokratische Innovationen auf Gemeinde-, Landes- und euroregionaler Ebene ein und stellen fest, dass die Demokratie in Südtirol und im Trentino an Strahlkraft verloren hat. „Deshalb ist es erforderlich, aus dem Ist-Zustand Konsequenzen zu ziehen und die notwendigen Reformen anzugehen“, betont Pallaver.
Das Buch will Ausgangspunkt für die politische Bildung sein, eine breite Leserschaft, vor allem junge Menschen ansprechen und dazu anregen, sich mit Demokratie und Partizipation zu beschäftigen.
Autonomie-Ausstellung bis 9. Dezember in der Casa Moggioli
Anlässlich des Euregio-Dienstags wurde auch eine Ausstellung zur Autonomie in Südtirol und Trentino aufgestellt. Diese kann bis Freitag, 9. Dezember während der Öffnungszeiten des Euregio-Büros in der Casa Moggioli (via Grazioli 25, Trient / 9-12.30 Uhr) besichtigt werden.
Neue Euregio-Initiativen im Jahr 2026
„Heute endet ein Zyklus von fünf strategischen Veranstaltungen, die das Jahr 2025 der Euregio geprägt und zu einer umfassenden Reflexion über wichtige Themen angeregt haben: von der Zukunft der Museen und den Übergängen der Jugend über Innovation und Nachhaltigkeit bis zur historischen Forschung", fügte Elisa Bertò vom Euregio-Generalsekretariat hinzu. Im Jahr 2026 werden neue Initiativen starten.
Ufficio Stampa della Provincia autonoma di Trento


