- Mehr Mikroregionen ermöglichen noch genauere Einschätzung der lokalen Lawinengefahr
- Für ein noch umfassenderes Bild: Lawinenberichte aus Kärnten ergänzt
- WhatsApp-Channel liefert Infos direkt aufs Smartphone
Grenzübergreifende Berichte gemeinsam mit dem Land Kärnten, mehr Mikroregionen für eine noch bessere Einschätzung der lokalen Lawinengefahr und einen WhatsApp-Channel für Infos zur aktuellen Lawinensituation direkt auf dem Smartphone – der Euregio-Lawinenreport glänzt auch in dieser Saison mit neuen Features. Ab morgen, Freitag, startet der tägliche Euregio-Lawinenreport in Tirol, Südtirol und dem Trentino in seine achte Wintersaison. Jeweils um 17 Uhr werden Prognosen zur Lawinensituation für die darauffolgenden 24 Stunden in der jeweiligen Zielregion unter www.lawinen.report zur Verfügung gestellt.
Der Euregio-Lawinenreport wird gemeinsam von den Lawinenwarndiensten der drei Euregio-Länder erstellt. Der Report ist in sieben Sprachen verfügbar, unter anderem in Deutsch, Italienisch und Englisch. Allein in der vergangenen Saison konnte der Lawinenreport insgesamt 5,7 Millionen Aufrufe verzeichnen – ein neuer Rekord.
„Der Euregio-Lawinenreport rettet Saison für Saison Leben. Je mehr Informationen zur Lawinensituation verfügbar sind, desto eher lassen sich Unfälle verhindern. Die neuen Funktionen machen den Report noch informativer und nutzerfreundlicher. Das Angebot ist in dieser Form einzigartig und unterstreicht unsere Vorreiterrolle in Sachen Sicherheit in den Alpen. Mit wenigen Klicks erhält man alle wichtigen Daten für die Vorbereitung auf einen Wintertag in den Bergen – umfassend, präzise und kostenlos“, appelliert Tirols Sicherheitslandesrätin Astrid Mair an alle Wintersportbegeisterten, das Informationsangebot zu nutzen und dankt den MitarbeiterInnen des Lawinenwarndienstes des Landes Tirol für ihre wichtige Arbeit.
"Der Euregio-Lawinenreport ist ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit unserer drei Länder, mit einem direkten Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger der Euregio", unterstreicht Südtirols Bevölkerungsschutzlandesrat und Landeshauptmann Arno Kompatscher: "Dieses etablierte Informationsangebot ist für Tourengeherinnen und Tourengeher sowie die Wintersportbegeisterten der gesamten Euregio längst unverzichtbar geworden."
Aktuelle Lawinensituation in Tirol
Die aktuelle Lawinensituation in Tirol ist von drei potentiellen Gefahrensituationen geprägt: „Oberhalb von etwa 2.200 Metern Seehöhe können Wintersportlerinnen und -sportler aktuell insbesondere in West-, Ost-, und Nordhängen kleine Schneebrettlawinen auslösen. In höheren Regionen, insbesondere entlang des Alpenhauptkammes, findet man solche Gefahrenbereiche auch in den anderen Hangrichtungen, vermehrt in Kammlagen. In den neuschneereichen Regionen können vereinzelt noch Gleitschneerutsche auf steilen Wiesenhängen abgehen“, so Patrick Nairz, Leiter des Lawinenwarndienst Tirol, der zudem ausführt: „Aufgrund der noch geringen Schneemächtigkeit im freien Gelände herrscht zudem erhöhte Verletzungsgefahr durch Steinkontakt.“
Aktuelle Lawinensituation in Südtirol
Aktuell liegt in Südtirol noch oft zu wenig Schnee für Skitouren. Im Hochgebirge hat sich mit dem Neuschnee von Anfang der Woche aber störungsanfälliger Triebschnee gebildet, Lawinen sind aber meist nur klein. Im schattigen Steilgelände können vor allem am Alpenhauptkamm und am Ortler Lawinen auch im Altschnee ausgelöst werden und mittlere Größe erreichen. Die Hauptgefahr geht außerhalb der Pisten aber von der Verletzungsgefahr durch Steinkontakt aus.
Die Direktorin des Südtiroler Landesamtes für Meteorologie und Lawinenwarnung, Michela Munari bezeichnet den "Lawinenreport in den Wintermonaten als wichtige und verlässliche Informationsquelle sowohl für Wintersportler als auch für zivilschutzrelevante Aspekte.
Neuerungen auf www.lawinen.report
Mit der neuen Saison gibt es noch mehr Möglichkeiten, den Euregio-Lawinenreport abzurufen: Der Euregio-Lawinenreport kann neben www.lawinen.report auch über die Land Tirol App sowie die Apps „Lawine Tirol“ und „SnowSafe“ aufgerufen werden. Außerdem sind Web-Push möglich – also direkte Meldungen über den Webbrowser. Ebenso gibt es Informationsmöglichkeiten über E-Mail und Telegram. Brandneu ist es möglich, einem WhatsApp-Channel beizutreten, um Informationen noch niederschwelliger zu erhalten. Abonniert werden können diese Plattformen über www.lawinen.report.
Zugleich wurde die Anzahl der Mikroregionen erweitert, also jener einzelnen Gebiete innerhalb eines Landes, für die jeweils eine individuelle Lawinengefahreneinschätzung vorgenommen wird. Von 86 steigt die Anzahl der Mikroregionen innerhalb der Euregio auf 90 – damit kann man sich noch genauer über die lokale Lawinengefahr in einer Region informieren.
Ab dieser Saison gibt es auf www.lawinen.report erstmals täglich zudem grenzübergreifende Lawinenberichte mit dem Bundesland Kärnten. Dieser wird vom Lawinenwarndienst des Landes Kärnten erstellt und dem täglichen Lawinenreport hinzugefügt. Zusätzlich kann auf www.lawinen.report auf Lawinenberichte anderer Nachbarländer – wie etwa Salzburg oder Bayern – zugegriffen werden. Um diese auch untereinander noch besser vergleichen und sich schneller zurechtzufinden, wird das Erscheinungsbild der jeweiligen Lawinenberichte ab dieser Saison vereinheitlicht.
Seit diesem Jahr gibt es zudem das Virtual-Reality-Programm „Notfall Lawine VR“ auch auf Englisch. Das Tool bietet eine Alternative zu aufwändigen Übungsszenarien für die KameradInnen-Rettung im Freien. Mittels Virtual-Reality-Technologie und VR-Brillen können Interessierte in die virtuelle Welt des Simulators eintauchen und für den Ernstfall trainieren. Der Trainingssimulator „Notfall Lawine VR“ wurde vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol in Zusammenarbeit mit der Tiroler Firma MediaSquad entwickelt und kann kostenlos aus dem Meta AppLab installiert werden. Für die Anwendung wird eine VR-Brille benötigt.
Lawinenreport unterstützen: Beobachtungen bei SNOBS einreichen
Je mehr Informationen die LawinenprognostikerInnen zur Verfügung haben, desto präziser wird der Lawinenreport. Deshalb sind alle Wintersportbegeisterten zur Mithilfe eingeladen: Mit dem Tool SNOBS können NutzerInnen Beobachtungen zur Schnee- und Lawinensituation direkt an den Lawinenwarndienst des jeweiligen Landes übermitteln. Diese Daten helfen dabei, präzisere Prognosen zu erstellen. Alle eingereichten Beobachtungen sind öffentlich einsehbar und bieten wertvolle Informationen zur lokalen Lage. Eine kostenlose Registrierung ist unter www.snobs.live möglich.
Land Tirol/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit


