Die Köchinnen und Köche des kulinarischen Filmprojekts "So isst Euregio" standen am gestrigen Mittwoch (7. Mai) im Mittelpunkt einer feierlichen Veranstaltung der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino in der Messe Bozen. Vorgestellt wurden jene zwölf lokaltypischen Lieblingsgerichte, die je vier Küchenchefs beziehungsweise Küchenchefinnen aus den drei Euregio-Ländern im Lauf der vier Jahreszeiten des Jahres 2025 für ein breites Publikum zubereiten. Damit ist das unter Südtiroler Präsidentschaft entstandene Projekt eines der umfangreichsten und am breitesten angelegten Kommunikationsprojekte in der 14-jährigen Euregio-Geschichte.
Regionale Küche mit Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsfaktor
Wie die Vertreter der Euregio-Länder in den einleitenden Interviews betonten, wolle man mit dem Projekt den hohen Stellenwert der reichen regionalen Küche in Tirol, Südtirol und im Trentino aufzeigen. Der Euregio-Präsident und Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher sagte: "Die Euregio-Küche verbindet die besten Zutaten unserer Länder zu einem einzigartigen Gericht. Sie ist nicht nur Sinnbild für unsere Einheit in der Vielfalt, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor. Mit 'So isst Euregio' weist sie den Weg hin zu einer nachhaltigen Küche."
Der Trentiner Landesrat für Förderung der Autonomie-Kenntnis Simone Marchiori betonte, "dass die Euregio die kulturelle und geschichtliche Identität unserer Länder sichtbar machen will, indem sie neue Synergien schafft. Dieses Projekt zum Beispiel hat eine bedeutende Zusammenarbeit zwischen den drei Köcheverbänden in der Euregio angeregt."
Günther Platter, einer der Euregio-Gründerväter und langjähriger Landeshauptmann von Tirol erinnerte an das ursprüngliche Ziel einer lebendigen Zusammenarbeit: "Es freut mich, dass die Kurzfilme neben dem kulinarischen auch auf zwölf andere Euregio-Projekte hinweisen. Sie belegen, wie viele wertvolle Ideen seit der Gründung 2011 Wirklichkeit geworden sind."
In einer Gesprächsrunde stellten die Präsidenten der drei Köcheverbände Patrick Jageregger (Südtirol), Stefano Goller (Trentino) und Philipp Stohner (Tirol) die Ziele des Projektes vor. Zudem berichteten die So-isst-Euregio-Köchinnen Tina Marcelli, und Madlen Hackl von ihren konkreten Erfahrungen bei den Dreharbeiten und von ihrem Weg in der gehobenen Gastronomie.
Zwölf Folgen in TV, Radio und online
Seit Februar und bis Herbst 2025 strahlen TV- und Radiopartner aller Euregio-Länder in mehrwöchigen Abständen die zwölf Folgen aus: Je vier Köche aus Tirol, Südtirol und dem Trentino sind mit ihren regionalen und saisonalen Lieblingsgerichten daran beteiligt. Zudem wird in jeder Folge auch Wissenswertes zu Geschichte, Kultur und Projekten der Euregio vermittelt.
Nach der Erstausstrahlung werden die Kurzfilme sowie Köcheportraits, Rezepte und weitere Informationen auf der Euregio-Website unter So isst Euregio veröffentlicht.
Zusatzinformationen
Stimmen zu 'So isst Euregio'
Arno Kompatscher, Euregio-Präsident und Landeshauptmann von Südtirol:
"Die Euregio-Küche kombiniert regionale Produkte mit gastronomischen Einflüssen aus Nord und Süd. So wird der Kochtopf zum Sinnbild für die Euregio: Beste Zutaten in großer Vielfalt verbindet er über Grenzen hinweg zu einem einzigartigen, unverkennbaren Gericht. Unser Filmprojekt macht den hohen Stellenwert der traditionellen regionalen Küche bei der Bevölkerung, aber auch als touristischer Wirtschaftsfaktor in unseren Ländern sichtbar und weist den Weg hin zu einer nachhaltigen Küche."
Simone Marchiori, Landesrat für Wohnbau, Vermögen, öffentliches Gut und Förderung der Autonomie-Kenntnis des Trentino:
"Die Euregio will die kulturelle und geschichtliche Identität unserer Länder sichtbar machen und neue Synergien schaffen. Mit ‚So isst Euregio‘ wurde eine bedeutende Zusammenarbeit zwischen den drei Köcheverbände unserer Länder angeregt: Mit seiner beeindruckenden kulinarischen Tradition kann das Trentino einen wertvollen Beitrag leisten, auch um das Bewusstsein für die regionalen Produkte und lokalen Traditionen zu stärken."
Günther Platter, Landeshauptmann a. D. von Tirol:
"Ich hatte die Freude und das Glück die Euregio seit ihrer Gründung zu begleiten und zu fördern. Die Euregio war für mich – und ist es immer noch – ein wahres Herzensanliegen und ein Vorbild der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in ganz Europa. Das Projekt ‚So isst Euregio‘ zeigt sprichwörtlich, dass ‚Liebe durch den Magen geht‘ und wie man in der Gastronomie zusammenfinden und so die Menschen erreichen kann. Besonders freut mich, dass die Kurzfilme auch zeigen, wie viele wertvolle Projekte die Euregio seit ihrer Gründung 2011 für die Bevölkerung hervorgebracht hat."
Patrick Jageregger, Präsident Südtiroler Köcheverband:
"Die Küche ist Ausdruck regionaler Identität und lebendiger Tradition. ‚So isst Euregio‘ bringt die kulinarischen Wurzeln unserer Regionen eindrucksvoll auf den Bildschirm und macht sichtbar, wie lebendig und vielfältig unsere gemeinsame Esskultur ist. Das Projekt ist ein starkes Zeichen für Authentizität, Herkunft und die Kraft der regionalen Küche, Menschen über Grenzen hinweg zu verbinden."
Philipp Stohner, Präsident Tiroler Köcheverband:
"Vom Sterne- und Haubenbetrtieb bis zum Gasthaus und der Alm: Unsere Euregio ist kulinarisch führend im alpinen Raum und darauf sollten wir mehr Stolz sein. Wir müssen Wertschätzung für unsere Betriebe zeigen und zwar gemeinsam. Dies wird allen helfen, unsere Destinationen ebenso als Kulinarik-Destination weiter zu verankern. Dies wurde gerade in Nordtirol die letzten Jahre vernachlässigt, obwohl der Standard extrem hoch ist. Dieser kulinarische ‚Höhenweg‘ in Südtirol, Trentino sowie Nord- und Osttirol ist ein weiteres Statement für unseren tollen Beruf, ebenso in der Stärkung der Kochverbände in den einzelnen Ländern. Kochen kann mehr!"
Stefano Goller, Präsident Trentiner Köcheverband:
"Wir haben uns von Anfang an mit Überzeugung an diesem Projekt beteiligt, da wir es als eine wertvolle Möglichkeit für den Austausch und Dialog zwischen den Euregio-Ländern sehen. Wir glauben an den Wert des gegenseitigen Kennenlernens, des Austauschs von Traditionen und der Aufwertung von Produkten, die die kulturelle Identität der einzelnen Gebiete widerspiegeln."
Die Köche und ihre Gerichte
Matteo Delvai – Trentino
"I Caronzièi" /
"Die Caronzièi-Teigtaschen”
Clemens Gesser – Osttirol / Tirolo Orientale
"Osttiroler Heimatküche Wasser und Weide" /
"Cucina locale del Tirolo orientale acqua e pascolo"
Tina Marcelli – Südtirol / Alto Adige
"Tinas Pressknödel auf Brennsuppe mit Krautsalat" /
"Canederli pressati di Tina in zuppa contadina (Brennsuppe) con insalata di cavolo"
Stefano Goller – Trentino
"Il lingotto di trota salmonata, in manto di carne salada, con vellutata al TrentoDoc, clorofilla di erbette primaverili e polvere di olive essicate" /
"Lachsforelle im Carne-Salada-Mantel mit Trento-Doc-Suppe, Frühlingskräuterchlorophyll und getrocknetem Olivenpulver"
Stephan Zippl, Südtirol / Alto Adige
"Bärlauchgerste, Spargel, Bozner Sauce und Schüttelbrot" /
"Orzo all'aglio selvatico, asparagi, salsa bolzanina e pane di segale croccante ‘Schüttelbrot’"
Michi Ploner, Tirol / Tirolo
"Chicken piri piri" /
"Chicken piri piri"
Luca Zotti, Trentino
"Crostone di Pan Brioche alla farina di Corteccia di Larice con Roastbeef di lombata di Cervo alle erbe selvatiche, spezie e bacche del bosco" /
"Überbackene Scheibe aus Lärchenrindenmehl-Brioche zu Roastbeef vom Hirschfilet mit Wildkräutern, Gewürzen und Beeren aus dem Wald"
Peter Fankhauser, Tirol / Tirolo
"Kohlrabi, Kaffee, Wasabi, Holunder" /
"Cavolo rapa, caffè, wasabi, sambuco"
Andrea Irsara, Südtirol / Alto Adige
"Einheimischer Rehrücken vom Holzkohlengrill, wilde Kräuter, Zirbe und Selleriepüree" /
"Sella di cervo nostrano cotta su griglia a carbone vegetale, con erbe selvatiche, pino cembro e purea di sedano rapa"
Madlen Hackl, Tirol / Tirolo
"Tiroler Kalbl – Nose to Tail" /
"Vitellino tirolese – Nose to Tail"
Roland Hanny, Südtirol / Alto Adige
"Schworzplentener Riebler mit Apfel" /
"Frittata sbriciolata di grano saraceno con mela"
Giulia Segna, Trentino
"Tortèl e Gropèl" /
"Tortèl und Gropèl (krokante Kartoffelplättchen mit typischem Wein aus dem Nonstal)"