Bei einer umfassenden Euregio-Waldbrandübung haben Einsatzkräfte und Behördenvertretende aus Tirol, Südtirol und dem Trentino den Einsatz von Hubschraubern und Bodenkräften über Ländergrenzen hinweg geprobt. Insgesamt 75 Personen trainierten am 20. September in Anras in Osttirol Abläufe in der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung. Ziel war es vor allem, zur Unterstützung auch Hubschrauber effizient einzusetzen, berichtet Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement: „Wald- und Vegetationsbrände kennen keine Grenzen. Gerade im Ost- und Südtiroler Grenzraum ist es entscheidend, Abläufe gemeinsam zu trainieren, um im Ernstfall schnell reagieren zu können.“
Drei Länder, ein Einsatz
Sichtbar wurde die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vor allem in der Luft: Ein Hubschrauber des Landes Trentino transportierte Löschwasser- und Material. Insgesamt unterstützten Südtirol und das Trentino die Übung mit 15 Personen der Berufsfeuerwehr Bozen samt Löschwassercontainer zur Wasserentnahme, des Landesforstdienstes sowie der freiwilligen Feuerwehren Winnebach und Vierschach aus dem Oberpustertal und einem Hubschrauber des Landes Trentino mit technischem Personal. Der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Südtirol, Klaus Unterweger sieht darin eine gute Gelegenheit, mit den Tiroler und Trentiner Kollegen den Ernstfall vor Ort zu proben: „Nur rasches Eingreifen, funktionierende Abläufe über alle Einsatzorganisationen hinweg und gute Abstimmung können sicherstellen, Brände einzudämmen und Schäden so gering wie möglich zu halten.“
Die Hubschrauberstaffel des Landes Trentino umfasst zwei Fluggeräte für den Katastrophenschutz sowie drei weitere Hubschrauber für Rettungseinsätze. Laut dem Generaldirektor des Trentiner Zivilschutzes, Stefano Fait, werden die Hubschrauber von äußerst erfahrenen Fachleuten betrieben: „Dank der kurzen Flugzeit von rund 35 Minuten können wir im Ernstfall schnell auch in Osttirol unterstützen. Gerade bei Vegetationsbränden ist eine enge Zusammenarbeit entscheidend, um effizient handeln zu können.“
Auf Tiroler Seite beteiligten sich 60 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr Anras, Innvillgraten sowie die Flugdienste der Bezirksfeuerwehrverbände Lienz und Kitzbühel, die Bezirkszentrale Lienz zur Lageführung und die Feuerwehr Prägraten a.G. mit dem Mobilen Tankanhänger, unterstützt durch den Landeshubschrauber.
Positive Bilanz
Schlagkräftig wurden die Übungsszenarien abgearbeitet, Hubschrauber effizient eingesetzt und koordiniert sowie Einsatzerfahrungen ausgetauscht: Diesen Eindruck teilten die Übungsbeobachter und -beobachterinnen der Forstdienste aus dem Trentino und aus Südtirol, der Berufsfeuerwehr Bozen, des Landes-Feuerwehrverbandes Tirol, der Bezirkshauptmannschaft Lienz und der Gemeinde Anras sowie des Landes-Warn- und Lagezentrums Tirol.
ANRAS (LPA)
red/gst