Der Euregio-Rat der Gemeinden hat am 24. September turnusgemäß zum letzten Mal unter Südtiroler Präsidentschaft getagt. Bei der Sitzung am Euregio-Sitz in Bozen wurde der Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes, Karl-Josef Schubert, zum Nachfolger von Andreas Schatzer gewählt, der den Vorsitz als Vertreter des Südtiroler Gemeindenverbandes zwei Jahre lang innehatte. Neben der symbolischen Übergabe stand die Vorstellung eines Euregio-Leitfadens im Mittelpunkt.
Der Euregio-Präsident, Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher dankte für die bisherige und hoffentlich auch künftig konstruktive Zusammenarbeit: „Die Gemeinden haben den direktesten Kontakt zur Bevölkerung. Als Bindeglied zur Euregio haben wir 2021 den Euregio-Rat der Gemeinden geschaffen. Der neue Leitfaden soll dieses Band inhaltlich stärken.“
Schatzer blickt auf die Südtiroler Präsidentschaft zurück: „Mit der Euregio-Broschüre für Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, dem Euregio-Gemeindetag zum Thema Digitalisierung und mit neuen Gemeindepartnerschaften wurde die Rolle der Gemeinden als tragende Säule der Euregio nachhaltig gestärkt.“
Schubert ist für die nächsten zwei Jahre vor allem die konkrete Umsetzung wichtig: „Wir wollen Projekte greifbar machen – von Förderungen bis zu Vernetzung. Der Euregio-Gedanke soll in jeder Gemeindestube spürbar sein.“
Euregio-Leitfaden für Gemeindestuben
Mit dem Euregio-Handbuch für Gemeinderäte erhalten rund 9.000 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte Orientierung über Geschichte, Entwicklung, Strukturen und Aufgaben der in der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Der „Wegweiser für kommunale Zusammenarbeit“ stellt zentrale Projekte, Schwerpunkte und Herausforderungen, aber auch praktische Informationen für die kommunale Entwicklung – etwa zu bestehenden EU-Förderprogrammen für Gemeinden – vor.
Das Handbuch ist im Rahmen des von der EU geförderten Interreg-Projekts „Fit for Cooperation“ (Fit4Co) unter Leitung des Südtiroler Gemeindenverbandes zusammen mit den Gemeindeverbänden von Tirol und des Trentino entstanden.
Vollmitgliedschaft für Ladiner im Souramont
Zugestimmt hat der Euregio-Rat der Gemeinden dem Vorschlag für eine Satzungsänderung: Die Euregio-Versammlung soll am 25. September den ladinischen Gemeinden Fodom/Buchenstein, Col/Verseil und Anpez/Hayden, die nicht innerhalb des Euregio-Gebietes liegen, eine Vollmitgliedschaft im Euregio Rat der Gemeinden ermöglichen.
Vorgestellt wurde auch das Projekt „Legitimult – legitimate crisis governance in multilevel systems”. Es untersucht das Krisenmanagement in öffentlichen Verwaltungen und wurde von Eurac Research Bozen im Rahmen des Horizon-Europe-Programms entwickelt.
gst