Die Europäische Union steht vor entscheidenden Zukunftsfragen. Welche das sind und wie die EU sie bewältigen kann, damit beschäftigte sich der Euregio-Kulturdonnerstag am Abend des 9. Oktober am Sitz der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino im Waaghaus in Bozen.
Nach der Begrüßung durch den Euregio-Generalsekretär Matthias Fink erläuterte Markus Warasin, leitender Beamter des europäischen öffentlichen Dienstes und Experte für internationale Politik im Beisein der Südtiroler Europa-Landesrätin Magdalena Amhof, warum sich die EU im dauerhaften Krisenmodus befindet und spannte den Bogen von den Herausforderungen bei Fragen wie der internationalen Handelspolitik, der Sicherheit und Verteidigung, im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik oder mit den Gesundheits-, Finanz- und Wirtschaftskrisen der vergangenen Jahre.
Die aktuelle Stimmung mit Pro und Contras fasste Warasin folgendermaßen zusammen: "Es gibt gute Gründe, pro-europäisch zu sein: das Friedensprojekt Europa; die EU als Garant für Freiheit, Sicherheit und Prosperität; die Notwendigkeit in einer interdependenten Welt zusammenzuhalten. Mindestens ebenso viele Gründe sprechen auch gegen Brüssel: Europa polarisiert! Dem Europäischen Parlament kommt in dieser Phase die entscheidende Rolle zu, diese Politisierungsschocks zu absorbieren, damit wir nicht in die Bedeutungslosigkeit wie die Vereinten Nationen abdriften."
Musikalisch hat die Gruppe "Kleiner Chor Bozen" den Abend begleitet.
Seit 2022 organisieren die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino und der Kulturverein Waag die Euregio-Kulturdonnerstage als kulturellen Treffpunkt mit Unterhaltung, Workshops und Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen für Erwachsene und für Kinder im Waaghaus, dem Sitz der Europaregion in Bozen.
BOZEN (LPA)
gst