Anlässlich der Europäischen Woche der Sprachen veranstaltete die Vertretung der Europäischen Region Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel die Konferenz „Regional and Minority Languages – Game changer in the conventional digital world?”, die sich mit der Rolle der Regional- und Minderheitensprachen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz befasste.
Expertinnen und Experten aus europäischen Institutionen, Universitäten und großen Technologieunternehmen tauschten Erfahrungen und Projekte aus, die zeigen, wie Technologie die sprachliche Vielfalt fördern kann. Weniger als 2 % der 7.000 Sprachen der Welt verfügen heute über fortschrittliche digitale Tools: eine Lücke, die KI helfen kann, zu schließen.
Eines der bedeutendsten Beispiele ist das Projekt „Hello Indigenous” von Lenovo und Motorola, das die Sprache Ladinisch, die Sprache der Euregio, auf mobile Geräte gebracht hat. In Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen und ladinischen Kulturinstituten wurden über 200.000 Begriffe übersetzt, wodurch Ladinisch die erste europäische Minderheitensprache ist, die in ein Smartphone integriert wurde.
Wie Paul Videsott, ordentlicher Professor für Romanische Philologie an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen, betonte, „ist keine Sprache zu klein, um in der digitalen Welt zu bestehen”. Diese Botschaft wird auch von der UNESCO, der FUEN und Meta geteilt, die die Bedeutung der Einbeziehung aller Sprachen in die Sprachmodelle der künstlichen Intelligenz hervorgehoben haben.
Für die Euregio, wo Deutsch, Italienisch und Ladinisch täglich nebeneinander existieren, bot die Konferenz Gelegenheit, über den Wert der sprachlichen Vielfalt als kulturellen Reichtum und Instrument der Innovation nachzudenken.
Der gemeinsame Wunsch? Dass die digitale Zukunft Europas immer mehr Sprachen spricht.