ICLEI, die internationale Nichtregierungsorganisation Lokale Regierungen für Nachhaltigkeit, organisiert jedes Jahr diese Veranstaltungsreihe mit dem Titel Breakfast at Sustainability’s (B@S), die von lokalen, regionalen und nationalen Regierungen mit Sitz in Brüssel ausgerichtet wird.
Die 47. Ausgabe am 22. Mai 2025 mit dem Titel „Brücken bauen: Stadt-Land-Verbindungen, Resilienz und Ernährungssicherheit in Europa“ fand in der Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel statt und beinhaltete eine Rede des EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann.
Die Veranstaltung brachte politische Entscheidungsträger, Fachleute aus dem Ernährungssystem und Branchenakteure zusammen, um zentrale Aspekte wie widersprüchliche Narrative und Definitionen von Ernährungssicherheit, nachhaltige Beschaffung, die Regulierung von Lebensmittelwerbung und die Auswirkungen von Ernährungsumgebungen auf besonders gefährdete Gruppen – insbesondere Kinder und Kleinbauern – zu vertiefen. Besonderes Augenmerk wurde auf die strategische Rolle lokaler Ernährungsnetzwerke wie der Ernährungsräte gelegt, um die Ernährungspolitik demokratischer zu gestalten. Durch konkrete Beispiele aus Städten wie Wrocław, Cork und aus der Wallonie zeigte sich die Kraft lokaler Maßnahmen: Beschaffungsstrategien, städtische Netzwerke und partizipative Praktiken verdeutlichen, wie Veränderung in den Regionen beginnt.
Im Laufe der Diskussion wurde das Positionspapier von ICLEI zur Ernährungssicherheit und urbanen Resilienz vorgestellt, das konkrete Maßnahmen zur Unterstützung lokaler Behörden vorschlägt. Es überwindet eine rein produktionszentrierte Sichtweise und stellt stattdessen Verteilung, Mehrebenen-Governance und das Engagement der Regionen in den Mittelpunkt. ICLEI hat vier vorrangige Handlungsfelder für den Wandel identifiziert: (1) Re-Regionalisierung von Lebensmittelketten; (2) Gerechte und nachhaltige Produktion; (3) Gesunde Ernährungssysteme und Ernährungskompetenz; (4) Ernährungspolitische Demokratie durch inklusive Governance. Elf operative Empfehlungen zielen darauf ab, die Rolle von Städten und Regionen als Schlüsselakteure des Wandels zu stärken.
Im Rahmen des Treffens wurde im Austausch über politische und operative Prioritäten für die Zukunft der Ernährung in Europa deutlich, dass gemeinsames Handeln erforderlich ist. Tatsächlich war diese 47. Ausgabe weit mehr als eine Konferenz: Sie war ein gemeinsamer Schritt in Richtung einer gerechteren, nachhaltigeren, faireren und resilienteren europäischen Ernährungspolitik.