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Euregio-Tagung zu Baukultur und Landschaft








Bei der Tagung wurde in erster Linie das Thema Baukultur und die Rolle der Gestaltungsbeiräte für die Gemeinden hinterfragt – nach dem Motto: Sind sie eine Hilfestellung für den Entscheidungsprozess? Wie kann man eine qualitative Verbesserung in der Baukultur der drei Länder erreichen?
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums 2006-2016 des Beirates für Baukultur in Südtirol versuchten Referenten und Teilnehmer in ihren Vorträgen, aber auch mit einem ambitionierten Rahmenprogramm am Nachmittag zu interessanten Bauwerken in der Stadt Bozen, Antworten auf diese Fragen zu finden.
Die Südtiroler Landesregierung hatte mit Beschluss Nr. 5104 bereits am 30. Dezember 2005 den Landesbeirat für Baukultur und Landschaft ins Leben gerufen. Zwei Ziele sollten damit verfolgt werden: die Förderung der Baukultur und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für ortsgerechtes und landschaftsbezogenes Bauen.
„Die Vorschläge des Beirates sind nicht bindend, und es ist auch niemand gezwungen, das Bauvorhaben dem Beirat vorzulegen“, betont der Landesrat für Raumentwicklung Richard Theiner. „Die Stellungnahmen sind vielmehr als Anregungen zu verstehen, wie das Projekt verbessert werden könnte. Außerdem kann die Beratung freiwillig und kostenlos in Anspruch genommen werden.“
Seit seiner Gründung hat der Beirat 463 Gutachten abgegeben. Ungefähr zwei Drittel der Projekte haben öffentliche Bauträger eingereicht; ein Drittel der Projekte kam von privaten Bauherren. Im Durchschnitt werden also pro Jahr in Südtirol 60 Projekte begutachtet.
Laut Andreas Schatzer, dem Präsidenten des Gemeindenverbandes Südtirol, wird die Beratung des Landesbeirates durch die Gemeinden zunehmend in Anspruch genommen. "Die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Stellungnahmen leisten im Bestreben nach qualitativem und landschaftlich vertretbarem Bauen bereits wertvolle Dienste, sodass diese Art der Beratung weiter ausgebaut, sich vermehrt auch privaten Bauherren öffnen und vielleicht bei ganz heiklen Projekten sogar verpflichtend werden sollte", unterstrich Schatzer.
Der Beirat berät Gemeinden, Bauherren und Planer bei heiklen Bauvorhaben - zum Beispiel aufgrund der Lage oder der Größe des Projektes - und setzt sich aus drei Architekten zusammen, die für ihre Bauten im alpinen Raum internationale Anerkennung genießen. Sie leben und arbeiten aber nicht in Südtirol. Auf diese Weise ist eine neutralere Sichtweise bei der Projektbewertung gewährleistet. Der Architekt Gion Caminada von der ETH Zürich, der dem Südtiroler Beirat für Baukultur viele Jahre lang angehörte, betonte in seinem Vortrag die Notwendigkeit, wie man mit Differenzen die Spannung in der Landschaft aufrecht erhalten könne.
„Das sei das Modell, für das sich Südtirol vor zehn Jahren entschieden habe“, so Landesrat Theiner. In der Zwischenzeit haben auch die Nachbarprovinzen Trient und Tirol ähnliche Beiräte eingerichtet. „Darin kommt die gemeinsame Überzeugung zum Ausdruck, dass die alpine Landschaft einen besonderen Wert darstellt, für den wir Verantwortung tragen“, sagt Landesrat Theiner. „Wir stimmen außerdem darin überein, dass Veränderungen nur in engster Verbindung mit Natur, der Landschaft und den Menschen, die hier wohnen, erfolgen kann.“
Es war daher naheliegend, diese Ziele durch eine Gemeinsame Erklärung festzuhalten und durch gemeinsame Aktivitäten zu untermauern. Die Erklärung sieht deshalb vor, dass zwischen den Organisationseinheiten, die in den drei Ländern für die Baukultur verantwortlich sind, regelmäßige Treffen stattfinden, und dass gemeinsame Tagungen organisiert werden und Publikationen erscheinen, die beispielsweise die wirtschaftliche Bedeutung einer lebendigen Baukultur zum Inhalt haben.
In diesem Sinne bedeutet die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Baukultur für Tirols Landesrat Johannes Tratter ein Bekenntnis zu jenen traditionellen Stärken, die die drei Länder der Europaregion besonders auszeichnen, sowie Offenheit für die Anforderungen unserer Zeit. „Mit der Zielsetzung, einerseits Werte und Identität zu bewahren und andererseits aktuelle Anliegen wie nachhaltiges Wirtschaften sowie qualitätsvolles und leistbares Wohnen zu ermöglichen, kann die Weiterentwicklung der ganzen Region zukunftsorientiert gesteuert werden“, so LR Tratter.
IMM Cultura architettonica.mov
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https://we.tl/PQToBgntet
INTV Richard Theiner DE.mov
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INTV Reiner Nagel DE.mov
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INTV Andreas Schatzer DE.mov
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https://we.tl/myljzJo4dw
INTV Johannes Tratter DE.mov
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INTV Gion Caminada DE.mov
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https://we.tl/3Po7MNOxyf
LINK DOWNLOAD FILE MP3
"Theine, Daldoss, Nagel, Schatzer, Tratter, Caminada"
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https://we.tl/xdGvuFk6tS
AG
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